Sport gegen Diabetes

Sowohl für Personen, die leicht zum Überzucker neigen, als auch für Diabetespatienten sind Sport und Bewegung im Alltag von fundamentaler Bedeutung. Gesunde Menschen können dadurch sogar eine Zuckererkrankung im Alter nach hinten verschieben oder gar ganz abwehren.

Da unzählige Studien diesen Sachverhalt mittlerweile bewiesen haben, wird Bewegung sogar als Kassenrezept verordnet.

Doch welchen Nutzen bringt einem tägliche Bewegung genau?

Zum einen wird logischerweise die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems verbessert, der muskuläre Stütz- und Bewegungsapparat wird gestärkt, Glückshormone wie Serotonin und Endorphin werden ausgeschüttet und die Lungenfunktion erreicht ein höheres Niveau. Das ist alles schon großartig, aber hilft gegen Diabetes mellitus nur indirekt.

Der direkte Nutzen gegen die Zuckerkrankheit liegt in den Auswirkungen von sportlicher Betätigung auf den Stoffwechsel. Bei körperlicher Betätigung werden zunächst die Glucosemoleküle in den Muskeln verbrannt. Nach wenigen Minuten sind diese Aufgebraucht, und es geht den Kohlenhydratspeichern in Muskeln und Leber an den Kragen. Somit unterstützt der Sport den Körper darin, einen Überschuss an Kohlenhydraten im Organismus zu beseitigen. Und das geschwächte, ineffektive Insulin der Diabeteskranken hat es sofort um einiges leichter.

Je höher dabei das Fitnesslevel des Patienten ist, desto effizienter geht die Zuckerverbrennung von statten. Denn trainiertere Personen haben mehr Muskelmasse und können somit pro Zeiteinheit auch mehr Zucker verbrennen.

Diabetologen empfehlen daher eine ausgewogene Mischung aus Krafttraining und leichtem Ausdauertraining. Bei letzterem kann es sich je nach Belieben der betroffenen Person um Nordic Walking, Joggen, Schwimmen, Wandern oder Fahrrad fahren handeln.

Vor dem Trainingsbeginn ist allerdings eine Grunduntersuchung beim Hausarzt obligatorisch. Dabei wird festgestellt, wie Herz und Blutdruck auf körperliche Belastung reagieren. In der Regel wird ein Belastungs-EKG durchgeführt, dessen Ergebnisse Auskunft darüber geben, wo die persönlichn Pulsschranken für den angehenden Sportler liegen.

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Wie viel und wie intensiv darf ich trainieren?

Allgemein gilt, dass Personen mit erhöhten Zuckerwerten und ohne Folgeerkrankungen beim Training bis an ihre jeweilige, individuelle Belastungsgrenze gehen dürfen. Für alle anderen gilt es mit dem betreuendem Arzt die Grenzen zu besprechen. Ein Überschreiten der persönlichen Belastungsgrenze kann schwerwiegende Folgen haben. Zu intensives Training kann insbesondere bein Trainingsanfängern zu Schäden an Muskeln, Sehnen und Bändern verursachen. Zudem entsteht mit Lactat ein schädliches Stoffwechselprodukt, das sich genau dann bildet, wenn die Zellen aufgrund der Überbelastung nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden.

Sind alle Sportarten geeignet?

Nein. Unvorteilhaft sind Tauchen, Extremklettern, Skitouren, Drachenfliegen und Fallschirmspringen. Denn falls eine zuckerkranke Person während der Ausübung einer dieser Sportarten in Unterzucker gerät, so ist dies mit dramatischen Folgen verbunden. Denn bei zeitgleicher Belastung kann eine Unterzuckerung innerhalb von wenigen Minuten zur Unzurechnungsfähigkeit führen. Diese Sportarten sollten Sie als Diabetiker nur ausführen, wenn Sie darin überaus erfahren sind.

Sport in Gruppen hilft beim ‚Dranblieben‘




Deutlich leichter fällt es vielen Menschen, wenn sie in Gruppen gemeinsam Sport treiben. Dies erhöht Motivation und Spaß gleichermaßen. Dennoch ist jeder Stoffwechsel und jeder Zuckererkrankung ganz individuell. Somit gilt es, besondere Rücksicht auf die anderen und auch auf sich selbst zu nehmen. Sie sollten sich nicht aus Ehrgeiz mit anderen messen, und dabei ihren Diabetes vergessen. Haben Sie Ihr persönliches Limit immer im Hinterkopf.

Wenn Sie Kontaktmöglichkeiten suchen, um mit anderen Diabetespatienten gemeinsam Sport zu treiben, kann ich Ihnen die Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Sport empfehlen. Dort ist für alles Altersgruppen und beiderlei Geschlechter etwas dabei.

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