Diabetes erkennen und diagnostizieren

In diesem Beitrag wird erläutert, auf welche Warnhinweise des Körpers man achten sollten. Und ab wann es ratsam ist, zum Arzt zu gehen.

Wie erkenne ich Diabetes mellitus?

Die Anzeichen für Typ-1-Diabetes sind konkreter und verdichten sich in einem vergleichsweise kurzem Zeitfenster, wohingegen sich beim Typ-2-Diabetiker die Symptome erst nach und nach offenbaren.

Symptome von Diabetes

  • Abgeschlagenheit und unerklärliche Müdigkeit
  • Gewichtsschwankungen
  • häufiger Harndrang
  • häufiges Durstgefühl
  • gerötete, juckende Hautpartien
  • nächtliche Krämpfe
  • Sehprobleme bei Tageslicht
  • zeitweiliges Schwitzen, Zittern der Hände in Kombination mit Heißhunger

All diese Punkte müssen für Unterzucker und Überzucker spezifiziert werden.

Der letzte Punkt stellt die für Diabetiker gefährliche Situation eines Unterzuckers dar. Ohne baldige, kohlenhydrathaltige Nahrung fällt der Patient in Ohnmacht.

Werden diese Symptome nicht ernst genommen, so wird zusehends auch das Nervensystem in Mitleidenschaft gezogen. Das kann sich dann in Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen und allgemeiner Verwirrtheit äußern. In letzter Stufe wird dann ein komaähnlicher Zustand erreicht, in dem akute Lebensgefahr besteht.

Ursachen für eine akute Unterzuckerung (Hypoglykämie) sind körperliche Belastungen, verstärkter Alkoholkonsum, Erkrankungen oder eine fehlende Nahrungsaufnahme verantwortlich.

Bei einer Überzuckerung hingegen kann es zu Übelkeit, Erbrechen, andauerndem Harndrang sowie gesteigertem Durstgefühl kommen. Bei schwerem Überzucker können Atemstörungen und Bewusstseinstrübung hinzu kommen, die ohne Behandlung ebenfalls zum Koma führen.

Diabetes Diagnose

Gleich zu Beginn findet eine Blutzuckerbestimmung statt. Dabei muss der Patient unbedingt nüchtern sein, da sonst die Ergebnisse drastisch verfälscht werden. Laut medizinischer Vereinbarung liegt Diabetes mellitus vor, wenn der Glucosegehalt im Blut den Wert 126 mg/dl übersteigt.



Ein Wert von 100 bis 125, also knapp darunter, deutet auf eine Zuckerneigung, eine sog. abnorme Nüchternglucose, hin. In diesem Fall wird dem Patient ein Zuckerbelastungstest (oraler Glucosetoleranztest) vorgeschlagen, um der Schwere der Diabetesneigung festzustellen.

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Bei einem solchen Zuckerbelastungstest erhält die Testperson eine reine Zuckerlösung, die in Wasser leicht verdünnt ist. Innerhalb von 5 Minuten muss diese getrunken werden. Während des Zuckerbelastungstest werden drei Blutzuckermessungen durchgeführt: Unmittelbar vor dem Trinken der Zuckerlösung, sowie eine und zwei Stunden danach. Aus diesen Blutzuckerwerten ergibt sich eine Kurve, die entweder auf völlige Stoffwechselgesundheit, eine gestörte Glucosetoleranz (= Diabetesvorstufe) oder Diabetes schließen lässt.

Wichtig ist bei diesen Blutzuckertests, dass dem untersuchenden Arzt die aktuelle Situation des Patienten wahrheitsgemäß geschildert wird. Denn Stress im Alltag, kürzlich eingenommene Medikamente oder Drogenkonsum können den Blutzuckerspiegel stark beeinflussen.

HbA1c-Wert Messung (Glykohämoglobin)

Vergleichsweise neue ist die Diagnose anhand des HbAc1-Wertes. Die große Stärke dieses Diagnoseverfahren liegt darin, dass er unabhängig von der derzeitigen Verfassung des Patienten den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten 8 Wochen angibt. Daher auch die Namen „Langzeitblutzucker“ oder „Blutzuckergedächtnis“. Mittlerweile gehört es deutschlandweit zum Standard, dass Diabetiker quartalsweise auch diesen Wert von ihrem Haushart bestimmen lassen.

Diagnose von Schwangerschaftsdiabetes

Die Schwangerschaftsdiabetes gilt als eine der häufigsten Komplikationen während der Schwangerschaft. So wurde in Deutschland 2012 verordnet, dass zwischen der 24. und der 27. Schwangerschaftswoche eine abgeschwächte Variante des Zuckerbelastungstests durchgeführt werden sollte. Wird eine Schwangerschaftsdiabetes nachgewiesen, so muss die restliche Schwangerschaft von einem diabetologisch geschulten Arzt begleitet werden. Meist können schon kleinere Ernährungsumstellungen mit täglicher Bewegung ausreichen, um den Blutzuckerspiegel auf ein für Schwangere normales Niveau zu senken.

Zusammenfassung

Diabetes liegt in der Regel vor, wenn

– der Nüchternzucker im Venenblut mehr als 126 mg/dl beträgt

– der Blutzucker einmal über 200 mg/dl beträgt

– der der HbAc1- Wert 6,5% oder mehr beträgt

 

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