Mariendistel: Wirkung und Entgiftung

Geht es um die Mariendistel Wirkung und die Entgiftung des Körpers, hat sich mittlerweile ein regelrechter Trend entwickelt. Zahlreiche Phänomene wie „detoxen“, „entschlacken“ oder „heilfasten“ beschreiben dabei ein- und denselben Prozess: Die innerliche Reinigung, bei der es darum geht, den Körper von schädlichen Giftstoffen zu befreien.

Mariendistel: Wirkung und Entgiftung der Leber

Unser Körper ist bereits von Natur aus mit einigen Mechanismen ausgestattet, welche der Selbstreinigung dienen. Doch häufig kommt es vor, dass uns die negativen Umwelteinflüsse zu stark belasten und wir uns müde und antriebslos fühlen. Häufig ist die erhöhte Belastung durch Giftstoffe auch daran erkennbar, dass unser Immunsystem zu schwach ist und wir häufiger krank werden. Dann ist die Entgiftung für viele Menschen ein Thema, auf welches im nachfolgenden Beitrag detailliert eingegangen wird. Der Fokus wird dabei auf die Mariendistel als unterstützende Maßnahme zur Körperreinigung gelegt.

Wie oft sollte man entgiften?

Die Schadstoffe welche wir täglich in uns aufnehmen, können unsere mentale und unsere körperliche Leistungsfähigkeit einschränken. Sie setzen sich in unseren Zellen ab und schwächen unser Immunsystem. Ist der Prozess bereits so weit fortgeschritten, hilft nur noch eine Entgiftung, um sich schnell wieder wohlzufühlen. Im Idealfall wird diese Behandlung ein- bis zweimal pro Jahr angesetzt, um dauerhaft die besten Ergebnisse zu erzielen.

Was genau passiert im Entgiftungsprozess?

Das zentrale Ziel ist es dabei, den Abtransport der Schadstoffe zu gewährleisten: Insbesondere sollen folgende Organe und Körperbereiche gereinigt werden:

  • Leber
  • Nieren
  • Blutkreislauf
  • Lymphsystem
  • Darm
  • Lunge
  • Haut

Wie sieht eine Entgiftung aus?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die unerwünschten Giftstoffe aus dem Körper zu schleusen. Angeführt wird diese Liste durch die Ernährung, welche im Rahmen einer Entgiftung umgestellt wird. Bei der Körperreinigung geht es aber auch darum, die Stressbelastung zu reduzieren und die Aufnahme von Schadstoffen aus der Umwelt zu minimieren. Viele Menschen assoziieren mit diesem Reinigungsprozess eine teure und aufwendige Kur, welche nur noch das Trinken von Tee und Wasser erlaubt. Doch das ist in der Regel nur schwer umsetzbar und auch gar nicht nötig. Häufig reicht es schon aus, ein unterstützendes Kraut wie die Mariendistel zur Entgiftung einzunehmen.

Wie entgiftet die Mariendistel (Wirkung)?

Das Gewächs wird bereits seit über 2.000 Jahren eingesetzt, um die natürliche Heilkunde zu unterstützen. Die Samen der Pflanze sind reich an einem besonderen Wirkstoff: dem sogenannten Silymarin. Dabei handelt es sich um eine Substanz, welche die Fähigkeit besitzt, sich wie ein Schutzmantel auf die Leber zu legen, um diese vor negativen Einflüssen zu bewahren. Silymarin hat es in sich: Der Wirkstoff wird unterstützend zur Behandlung einiger Lebererkrankungen eingesetzt. Darunter:

  • Leberzirrhose
  • Fettleber
  • Hepatitis

Außerdem lassen sich die Auswirkungen einer Chemo- oder Strahlentherapie von Krebspatienten durch die regelmäßige Einnahme reduzieren.

Silymarin: Die Leber profitiert am meisten

In Bezug auf unseren gesamten Organismus stellt die Leber ein äußerst wichtiges Organ dar. Sie beeinflusst unsere Gesundheit und ist in der Lage sich in kürzester Zeit selbst zu erneuern. Dabei handelt es sich um einen lebenswichtigen Prozess, wenn eine Lebererkrankung vorliegt. Die Mariendistel stellt sich in puncto Gesundheit als echter Allrounder heraus, da sie neben der schützenden Leber-Funktion über weitere gesundheitsfördernde Eigenschaften verfügt. Die Mariendistel bietet sich beispielsweise an, wenn es darum geht Nieren- und Gallensteine zu bekämpfen oder diesen vorzubeugen. Außerdem tritt die Mariendistel mit einer Extraportion Antioxidantien in Erscheinung, welche uns vor freien Radikalen schützen. Sie senkt unseren Cholesterinspiegel und besticht durch entzündungshemmende Eigenschaften. Weitere entgiftungsunterstützende Eigenschaften der Mariendistel:

  • antihepatotoxisch
  • verdauungsfördernd
  • insgesamt zellschützend
  • leberregenerierend
  • antihepatotoxisch
  • antimykotisch
  • hepatoprotektiv
  • cholagog

Wie wirkt die Mariendistel auf die Galle?

Cholagog beschreibt die Zusammenfassung von „cholekinetisch“ und „choleretisch“. Letzteres bedeutet, dass die Gallenbildung welche in der Leber stattfindet, durch den jeweiligen Stoff gefördert wird. Cholekinetisch bedeutet, dass die Leerung der Gallenblase angeregt wird. Die Mariendistel ist zu beidem in der Lage und wird deshalb auch als Cholagogum bezeichnet und wirkt damit cholagog. Die cholagoge Wirkung der Mariendistel, also die Eigenschaft den Gallenfluss zu fördern, kann verstärkt werden, wenn wir uns mehreren Cholagoga widmen und diese kombiniert einnehmen. Zum Beispiel Mariendistel und Curcumin, sprich Kurkuma.

Wie wirkt die Mariendistel auf die Leber?

Die Auswirkungen der Mariendistel auf unsere Lebergesundheit sind besonders gut erforscht. Forscher konnten herausfinden, dass die Leberzellmembranen, beziehungsweise deren Lipidstrukturen durch die regelmäßige Einnahme von Mariendistel stabilisiert werden können. Stabilisierte Zellmembranen bedeuten, dass schädliche Giftstoffe von außen nicht mehr in die Zellen der Leber eindringen können. Zudem regt Silymarin die Neubildung der Leberzellen an und fördert die Durchblutung der Pfortader. Auch direkt nach dem Essen können wir uns die wertvollen Wirkstoffe der Pflanze zu nutzen machen, um beispielsweise einem Blähbauch vorzubeugen. Ist es erforderlich Medikamente einzunehmen, kann das Silymarin die Leber zumindest teilweise vor den negativen Auswirkungen der Präparate schützen. Die Entgiftungsfunktion der Mariendistel lässt sich ideal mit anderen sogenannten Leberpflanzen wie zum Beispiel dem Löwenzahn kombinieren. Die Wirkungen der beiden Heilpflanzen verstärken sich gegenseitig.

Im Vergleich: Tee oder Mariendistel-Kapseln?

Die Wirkstoffmengen im Mariendistel-Tee sind so gering, dass eine dauerhafte Schutzfunktion der Leber nicht gewährleistet ist. Zwar kann ein Tee bei akuten Verdauungsbeschwerden lindernd wirken, jedoch eignet sich die Mariendistel im Aufgussgetränk nicht für eine effektive Entgiftung. Wer dennoch auf diese unterstützende Maßnahme setzt, sollte die Samen der Mariendistel fein mahlen oder sogar mörsern. Ein bis zwei Teelöffel sind ausreichend, um diese mit 150 bis 200 ml heißem Wasser zu übergießen. Der Tee sollte drei- bis viermal täglich, etwa eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten getrunken werden. Geschmacklich überzeugt der Mariendistel-Tee nur die Wenigsten, weshalb dieser häufig mit Süßholz oder Pfefferminze kombiniert wird. Vor allem im Süßholz findet sich mit der Glycyrrhizinsäure ein weiterer Wirkstoff mit leberschützenden Eigenschaften.

Andere Indikationen wie Krebs, Diabetes oder Leberprobleme sollten unterstützend mit Fertigpräparaten der Mariendistel behandelt werden. Die häufigste Darreichungsform gestaltet sich über die einfach einzunehmenden Kapseln, welche in standardisierten Dosen angeboten werden. Wichtig ist, dass beim Kauf auf die Qualität der Präparate geachtet wird. Viele der im Handel angebotenen Mariendistel-Produkte enthalten unnütze Zusatzstoffe wie zum Beispiel:

  • Talkum
  • Magnesiumstearat
  • Lactose
  • Titandioxid
  • Copovidon
  • Eisenoxid
  • bedenkliche Farbstoffe
  • raffinierte und gehärtete Fette

Wer sich für Kapseln entscheidet, hält nicht unbedingt ein rein pflanzliches Produkt in den Händen da die meisten Präparate tierische Gelatine enthalten. Und auch wenn diese Zutaten im Rahmen der Tablettenherstellung durchaus ihre Daseinsberechtigung haben, so können sich diese schädlich auf die wertvollen Inhaltsstoffe der Mariendistel im Innern der Kapsel auswirken. Beim Kauf sollte deshalb ein Blick auf die Verpackung oder in die Produktbeschreibung des Herstellers geworfen werden.

Gibt es Neben- oder Wechselwirkungen?

Nahrungsergänzungsmittel mit Mariendistel-Extrakten können unter Umständen zu Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen führen. Wer zu hoch dosiert, muss zudem mit einer leicht abführenden Wirkung rechnen. Deutlich seltener kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen. Diese zeigen sich häufig in allergischen Reaktionen wie zum Beispiel Hautausschlägen. Da das Silymarin direkt auf die Leber einwirkt und Einfluss auf den Stoffwechsel nimmt, kann es sein dass andere eingenommene Präparate durch die erhöhte Leistungsfähigkeit der Leber, schneller abgebaut werden. Wer also darauf angewiesen ist Medikamente zu nehmen, sollte die Nahrungsergänzung durch Mariendistel-Kapseln grundsätzlich mit seinem Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker besprechen. Besondere Vorsicht ist auch bei Diabetikern geboten, welche blutzuckersenkende Medikamente einnehmen. Da die Mariendistel selbst über blutzuckersenkende Eigenschaften verfügt, kann es passieren dass diese Wirkung in Kombination beider Präparate zu stark auftritt.

Wie dosiere ich die Einnahme richtig?

Damit sich der Flavonoidspiegel im Körper auf ein gleichmäßiges Niveau regulieren lässt, werden die Kapseln mehrmals täglich eingenommen. Wer sich für die einmalige Einnahme pro Tag entscheidet, sollte die Kapsel abends statt morgens schlucken, da unsere Leber vor dem Schlafengehen am aktivsten ist. Eine wirksame Tagesdosis wurde von zahlreichen Medizinern auf 200 bis 400 mg pro Tag beziffert. Preiswerte Produkte aus der Drogerie haben oft den Nachteil, dass diese massiv unterdosiert sind und die Wirkung gar nicht oder nur eingeschränkt spürbar ist.

Weiterführende Literatur

  • Dr. Fetzner, Angelika (2017): Entgiften: Heilen Stärken Loslassen
  • Stross, Alexandra (2016): Natürliches Entgiften: Freiheit für Körper, Geist und Seele
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