Alterssichtigkeit: Brauche ich eine Lesebrille?

Die Buchstaben verschwimmen beim Lesen vor den Augen und Sie bemerken, dass Sie die Texte immer weiter von sich weghalten müssen, um etwas zu erkennen? Das können Anzeichen von Alterssichtigkeit sein, im Fachjargon Presbyopie genannt. Alterssichtigkeit ist keine Krankheit im eigentlichen Sinne. Vielmehr stellt sie einen natürlichen Alterungsprozess dar, der bei jedem Menschen etwa ab dem 35. Lebensjahr einsetzt.

Die einen bemerken es eher früher, die anderen eher später – einige Glückliche kommen auch bis ins hohe Alter ohne Sehhilfe aus. So oder so muss die nachlassende Sehkraft kein Grund sein, um sich im Alltag einschränken zu lassen. Eine Lesebrille kann oft Abhilfe schaffen. Doch woran erkennen Sie, dass Sie eine Sehhilfe zum Lesen benötigen und wo finden Sie das passende Exemplar? Diese Fragen soll der folgende Artikel beantworten.

Symptome der Alterssichtigkeit

Mann mit Alterssichtigkeit liest ein Buch dank Lesebrille
Foto von Andrea Piacquadio von Pexels

Alterssichtigkeit ist in den meisten Fällen ein schleichender Prozess, weswegen er auch meist nicht sofort bemerkt wird. Eigentlich ist die Linse des Auges in der Lage, durch Formveränderungen flexibel von Nah- auf Fernsicht und zurück zu schalten. Diesen Prozess nennt man Akkommodation. Mit dem Alter wird die Linse jedoch starrer und weniger flexibel: Die Akkommodation gelingt immer schlechter, nahe Objekte verschwimmen vor den Augen. Wenn Sie – neben den oben genannten – folgende Symptome bei sich beobachten, sollten Sie darüber nachdenken, sich ein Lesebrillenmodell zuzulegen:

  • Lesen strengt Sie an und Sie werden dabei schnell müde.
  • Das Lesen zuhause oder am Arbeitsplatz führt zu Kopfschmerzen.
  • Das Entziffern der Uhrzeit auf dem Handydisplay oder der Inhaltsstoffe auf der Lebensmittelverpackung fällt zunehmend schwerer.
  • Die Augen lassen sich nur noch mit Mühe scharfstellen.

Termin beim Augenarzt oder Optiker

Die Diagnose, dass tatsächlich eine Alterssichtigkeit vorliegt, sollte letztendlich ein Augenarzt oder ein Optiker stellen. Dazu wird zum einen mit einem kleinen Gerät – einem Autorefraktometer – die Brechkraft des Auges gemessen. Anschließend gibt ein Sehtest Aufschluss darüber, ob Sie eine Sehhilfe benötigen und welche konkrete Stärke diese haben sollte.

Kann man Alterssichtigkeit heilen?

Genauso wenig, wie man das Altern des restlichen Körpers aufhalten kann, ist es nicht möglich, das Entstehen der Alterssichtigkeit zu verhindern. Dennoch gibt es Möglichkeiten, den Prozess zumindest etwas zu verlangsamen. So führt ein insgesamt gesunder und ausgewogener Lebensstil dazu, dass auch das Auge länger gut funktioniert. Versuchen Sie daher, sich von viel frischen und unverarbeiteten Lebensmitteln zu ernähren, ausreichend zu bewegen und ein gesundes Körpergewicht zu halten. Spezielles Augentraining, welches die Muskeln im Auge stärkt, kann außerdem dazu beitragen, dass die beginnende Alterssichtigkeit länger ausgeglichen werden kann. Außerdem ist alles, was die Durchblutung des Körpers fördert, auch gut für die Augen. So können umgekehrt Diabetes und Bluthochdruck die Gefäße schädigen und die Sehleistung verschlechtern. Um den Augendruck insgesamt zu senken, helfen Entspannungsübungen wie Autogenes Training, Meditation und auch Yoga. Außerdem sollten hoher Alkoholkonsum und Rauchen überwiegend vermieden werden, da beides die Sehkraft dauerhaft beeinträchtigen kann.

Was kostet eine Lesebrille?

Lesebrillen, die zu den Einstärkenbrillen gehören, sind in der Anschaffung deutlich günstiger als beispielsweise Gleitsichtbrillen. Im Handel sind oft sogenannte Fertiglesebrillen erhältlich, die nicht auf eine bestimmte Person zugeschnitten sind. Diese erhalten Sie oft sogar im Supermarkt oder in der Drogerie für Preise ab fünf Euro. Falls Ihnen an einem hochwertigen Leseerlebnis gelegen sein sollte, ist es jedoch besser, auf eine Brille zurückzugreifen, deren Brillengläser eigens für Sie angefertigt worden sind. Bei diesen Brillen hängt der Preis vorwiegend vom Brillenglas und der Qualität des Gestells ab. Insgesamt werden Sie vermutlich zwischen 50 und 75 Euro für Ihre Lesebrille ausgeben müssen. Dazu kommen noch ein Brillenetui sowie Brillenputztücher.

Ist eine Fertigbrille ausreichend?

Frau mit Alterssichtigkeit liest ein Buch dank Lesebrille
Foto von Ivan Samkov von Pexels

Fertiglesebrillen werden oft auch als „Lesehilfen“ bezeichnet. Sie ermöglichen zwar, kurzfristig etwas deutlicher zu sehen, bieten jedoch nicht die Qualität einer richtigen Brille. Wenn Sie wirklich genussvoll und viel lesen möchten, dann sollten Sie tatsächlich in ein hochwertigeres Exemplar investieren, dessen Gestell hohen Tragekomfort bietet.

Wichtig zu wissen

Zudem ist bei Lesehilfen aus dem Supermarkt die Stärke auf beiden Augen identisch. In der Realität sehen die meisten Menschen jedoch unterschiedlich gut auf ihren beiden Augen. Eine unangepasste Sehhilfe führt dann langfristig erneut zu Kopfschmerzen und Schwindel.

Daher wird Ihnen vermutlich jeder Optiker empfehlen, sich die Lesebrille individuell anfertigen zu lassen. Dies ist zwar ein wenig teurer, erhöht jedoch auf lange Sicht die Lebensqualität deutlich. So wie man Medikamente in einer Online-Apotheke kaufen kann, gibt es auch Online-Optiker für die Brille. Diese haben meist eine sehr große Auswahl an verschiedenen Modellen. So können Sie eine Lesebrille wählen, die nicht nur beim Lesen hilft, sondern auch ein modisches Accessoire darstellt, das Ihren persönlichen Stil optimal ergänzt.

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