Plattfuß: Ursache, Symptome und Behandlung

Vor allem während der jungen Jahre gewähren kräftige Muskeln und Bänder die nötige Stabilität im Fuß. Erst im Alter machen sich die aus der Fehlbildung resultierenden Symptome bemerkbar. Beim sogenannten Plattfuß handelt es sich um eine Fehlstellung des Fußes, bei dem das Fußgewölbe komplett fehlt. Das Phänomen ist entweder angeboren oder im Lebenslauf erworben und verursacht bei Betroffen häufig Schmerzen.

Definition: Plattfuß

Anders als bei einem normal ausgeprägten Fuß fehlt beim Plattfuß die natürliche Fußwölbung. Durch diese Konstellation setzt die gesamte Fußsohle auf dem Boden auf. Im Zuge der Fehlstellung machen sich häufig weitere Problematiken bemerkbar, etwa eine Verkürzung der Achillessehne oder ein angehobener Rand. Knickt der Fuß beim Laufen zur Seite ab, ist auch von einem Knick-Senk-Fuß die Rede. Es gibt zahlreiche verschiedene Formen, so unterscheidet man zwischen dem angeborenen Plattfuß und dem erworbenen Plattfuß.

Im ersten Fall erscheint das Phänomen häufig in Kombination mit weiteren Erkrankungen. Meist sind beide Füße betroffen. Die Ursache liegt in einer falschen Konstellation der Fußwurzelknochen, sowie eine falsche Verbindung von Fuß und Sprungbein. Die erworbene Variante hingegen tritt je nach Art während dem Laufalter, dem Jugendalter oder Erwachsenenalter auf. Rein symptomatisch unterscheiden sich die beiden Arten nicht.

Symptome der Erkrankung

Gepflegte Füße ohne erkennbare Hinweise auf einen Plattfuß
Pexels – cottonbro

Als auffälligstes Charakteristikum des Plattfußes kommt die gesamte Fußfläche mit dem Boden in Kontakt. Zu den weiteren Ausprägungen gehören etwa eine gekrümmte Fußsohle nach außen hin sowie eine abgeknickte Ferse. Betroffene Kinder hängen Altersgenossen bezüglich des Laufernlernens hinterher.

Gut zu wissen

Schmerzen entstehen meist erst im Schulalter und späten Jugendalter. In jedem Falle ist die Bewegung beeinträchtigt. In schweren Fällen hinken Betroffene schon im Jugendalter, während die entstehenden Schmerzen die Bewegung im Erwachsenenalter stark einschränken.

Schmerzen können sowohl in den Füßen selbst hauptsächlich an den Randseiten entstehen, aber auch Knie, Hüfte und Gelenke bleiben nicht verschont. Teilweise führt die Fehlstellung zur Entwicklung von Druckstellen.

Ursachen und Auslöser

  • normales Entwicklungsstadium innerhalb der kindlichen Entwicklung
  • mitunter genetisch bedingt
  • bestimmte Risikofaktoren wie eine Fehlbelastung durch Übergewicht
  • Erkrankungen wie das Marfan-Syndrom

In der kindlichen Entwicklung gilt der Plattfuß als normales Entwicklungsstadium. Sind die Eltern bereits Besitzer eines genetisch bedingten Plattfußes, so besteht die Möglichkeit, die Erkrankung zu erben. Den erworbenen Plattfuß hingegen läuft man sich mit der Zeit an. Dementsprechend existieren einige Risikofaktoren. Zu den typischen Ursachen gehören etwa eine langanhaltende Überlastung oder gar Fehlbelastung. In Kombination mit Übergewicht sowie einer Muskelschwäche steigt das Risiko rasant an. Aber auch durch Erkrankungen wie das Marfan-Syndrom oder diverse Gelenkentzündungen kann sich ein Plattfuß entwickeln. In seltenen Fällen führen nervlich bedingte Erkrankungen dazu.

Therapie und Behandlung

Diese vier Tipps helfen bei einem Plattfuß
Wartezimmeronline.com

Die Behandlung selbst richtet sich nach der Intensität des Plattfußes. In einigen Fällen schafft eine korrigierende Operation Abhilfe. Diese Maßnahme findet zumeist in angeborenen Fällen Anwendung. Ist die Erkrankung jedoch erworben, so kann ein Ausgleich durch eine gesunde Lebensweise sowie diverse Sportarten erfolgen. Orthopädische Einlagen für Schuhe aller Art können helfen, die Fehlstellung schonend und langsam zu korrigieren. Sie wirken unterstützend auf die Muskulatur und verhindern ein Fortschreiten der Krankheit.

Tipp

Da jeder Fuß individuell ist, sind derartige Einlagen stets passgenau an den Fuß zu fertigen. Da die Behandlung meist langwierig und teilweise schmerzhaft ist, lohnt es sich, Zeit und Energie in eine entsprechende Vorbeugung zu investieren.

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