Ist eine Gewichtsabnahme durch Leptin möglich?

Das Hormon Leptin ist schon seit einiger Zeit als „Schlankmacher“ bekannt. Beziehungsweise galt es lange als Hoffnungsträger für übergewichtige Menschen, da das Hormon den Appetit zügeln soll. Studien hierzu belegen diese Aussage allerdings nicht, da die genaue Regulierung der Nahrungsaufnahme noch immer nicht abschließend geklärt ist. Forscher haben sogar herausgefunden, dass übergewichtige Menschen resistent gegen die Wirkung des Hormons sind. Was Leptin genau ist und wie es wirkt, ist in folgendem Artikel zusammengefasst.

Hormon Leptin – im Überblick

Was ist Leptin?

Leptin ist ein Protein-Hormon, welches vor allem von den Fettzellen (Adipozyten) des Körpers produziert wird und an der Steuerung von Hunger und Sättigungsgefühl beteiligt ist. Sind unsere Fettzellen ausreichend gefüllt, geben sie Leptin ab, um dem Gehirn zu signalisieren „Ich bin satt“. Der natürliche Appetitzügler, der den Fettstoffwechsel reguliert, entsteht aber auch im Knochenmark, der Skelettmuskulatur, der Magenschleimhaut, den Brusthautzellen und in Teilen des Gehirns. Neuropeptide, die den Appetit ankurbeln, werden durch Leptin gehemmt. Zugleich aktiviert es hungerdämpfende Neurotransmitter wie KART und POMC.

Wie wirkt Leptin?

Der Körper wird von dem Hormon Leptin über noch vorhandene Energiereserven, also (Fettdepots) informiert. Somit wird der Stoffwechsel reguliert und die verzehrten Nahrungsmittel schnell verdaut. Das bedeutet, wenn im Körper viele Fettpolster vorhanden sind, ist dementsprechend eine hohe Leptin-Konzentration im Blut. Das wiederum steuert das Hungergefühl und fördert die Gewichtsabnahme. Leptinmangel führt dazu, dass man ein Hungergefühl verspürt und essen möchte. Des Weiteren stimuliert Leptin die Ausschüttung von Insulin und setzt Cortisol frei. Darüber hinaus unterstützt es den Knochenaufbau und regt das sympathische Nervensystem an. Das alles tut Leptin über zwei verschiedene Andockstellen (Rezeptoren) im Hypothalamus.

Kann das Hormon Leptin auf der Waage Ergebnisse zeigen?
yunmai – Unsplash

Wann kann Leptin eingesetzt werden?

Eine ganze Weile glaubte man, Leptin könne beim Abnehmen helfen, bis Forscher herausfanden, dass der Großteil der übergewichtigen Menschen von einer Leptin-Resistenz betroffen sind, wodurch die Wirkung ausbleibt. Manche Forscher glauben sogar, darin die Ursache von Adipositas gefunden zu haben. Nachgewiesen ist allerdings, dass Leptin in direkter Wechselwirkung mit Insulin steht, das Hormon, welches den Zucker im Blut reguliert. Unabhängig vom Insulin, kann Leptin, aber auch bei Diabetes-Patienten die Glucoseverwertung (Zuckerverwertung) stimulieren. Leptin kann also auch in der Behandlung gegen Diabetes mellitus Typ 1 eingesetzt werden. Darüber hinaus führt Leptin zu einer Blutdruckerhöhung, einer Herzfrequenzsteigerung und zur Ankurbelung der Wärmeentwicklung innerhalb der Zellen.

Nebenwirkungen von Leptin

Wird dem menschlichen Organismus Leptin von außen zugeführt, also durch Tabletten, Kapseln, Injektionen oder anderen Präparaten, kann es bei überhöhten Dosen oder Unverträglichkeit zu schweren Nebenwirkungen kommen. Dann bildet der Körper beispielsweise Abwehreiweiße (Antikörper) gegen das Hormon. Das heißt genau, dass das körpereigene, durch die Fettzellen produzierte Leptin, nicht mehr wirken kann. Der Leptinspiegel nimmt in dem Fall weiter ab, anstelle anzusteigen. Darüber hinaus sind Autoimmunreaktionen gegen Leber und Nieren, die bei weiterem Voranschreiten zu einem Organversagen führen kann, bekannt.

Nahrungsmittel, die den Leptinspiegel erhöhen

  • Fettreicher Fisch wie Makrele, Lachs, Sardinen und Anchovis. Außerdem liefern sie lebenswichtige Proteine und wertvolle Omega– 3 Fettsäuren.
  • Mageres, helles Fleisch wie Geflügel oder Lamm und auch rotes Fleisch wie Rind. Zusätzlich helfen sie durch ihr Eiweiß, die Leber zu entgiften.
  • Gemüsesorten egal ob roh oder gedünstet, wie Sellerie, Kohl, Spinat, Artischocken, Zwiebeln, Brokkoli, Linsen, Erbsen und Bohnen. Ebenso fördern sie die Leberfunktion.
  • Kräuter und Gewürze wie Fenchel, Zimt, Anis, Thymian, Ingwer, Basilikum, Rosmarin, Kümmel und Cayenne-Pfeffer. Sie haben zusätzlich eine harntreibende Wirkung.
  • Leinsamen hilft auch beim Entschlacken des Körpers.
  • Ebenso erhöhen Früchte wie Orangen, Grapefruit, Himbeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren und auch Mango den Leptinspiegel. Sie enthalten viele wichtige Mineralstoffe und helfen der Leber ebenfalls beim Entgiften.
  • Vitamin B12, Vitamin C und Milchsäurebakterien sind im Sauerkraut enthalten, welches den Leptinspiegel erhöht. Zusammen wirken sie wie ein Fatburner und erhöhen die Insulinsensitivität der Körperzellen und verbessern zusätzlich die Darmflora.
  • Nüsse liefern dem Körper ebenso gesundes pflanzliches Eiweiß. Sie haben auch eine anti – oxidative Wirkung, hemmen Entzündungen und lindern negative Folgen von Stress.
  • Grüner Tee und Kaffe erhöhen den Leptinspiegel im Körper.
  • Auch Eier, Champignons, Kürbis und Bohnen sorgen für eine Erhöhung des Leptinspiegels.

Literaturempfehlungen

  • Lehmann, Lena (2019): Stoffwechsel Dich schlank!: langfristige Umprogrammierung deines Stoffwechsels-Dauerhafte Gewichtsreduktion-bis zu 12 kg in 21 Tagen möglich-Fettverbrennung auf Hochtouren-Bauchfett ade
  • Givens, Sara (2015): Leptin Reset: 14 Days to Resetting Your Leptin and Turning Your Body Into a Fat-Burning Machine (Leptin Resistance, Leptin diet, Hormone Reset Diet, … all grain, Ketogenic Diet, Atkins Diet)
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