Die Geschichte der ältesten Medizin der Welt

Die Zahnmedizin gilt als die älteste und zuerst am Menschen und seinen evolutionären Vorgängern praktizierte Medizin der Welt. Ihre Geschichte umfasst die gesamte Entwicklung der Zahnheilkunde und die Einflussnahme von Einzelpersonen auf die zahnmedizinische Entwicklung ihrer Zeit.

Die frühen Anfänge der Zahnheilkunde

Zähne als Symbol der geschichte für Zahnmedizin
Geschichte der Zahnmedizin – Canva

Die Zahnmedizin hat ihre Anfänge in der Urgeschichte. Der älteste bekannte Nachweis einer zahnmedizinischen Behandlung ist über 14.000 Jahre alt. In einer Steinhöhle in Norditalien wurden die Überreste eines männlichen Individuums mit einem kariösen Backenzahn entdeckt, welcher präzise mit einer Steinklinge bearbeitet wurde. Ferner wurde die konservierende Behandlung von Zähnen bei 7.500 bis 9.000 Jahre alten Funden im heutigen Pakistan nachgewiesen. Die ältesten bekannten Arbeiten und Aufzeichnungen stammen von den Etruskern und Phöniziern aus der Mitte des 1. Jahrtausend v.Chr.

Die ersten bekannten Behandlungsmethoden der Zahnmedizin

Karies wurde während der Anfänge der Zahnheilkunde mit Bohrern behandelt. Die betroffenen Zähne wurden aufgebohrt und mit Füllungen aus Bienenwachs verfüllt. Die Ursache für Karies war damals gänzlich unbekannt. Das Volk der Sumerer hielt einen Zahnwurm als Verursacher für die Zahnprobleme. Neben der Behandlung mittels Bohrer, gewann auch die präventive Zahnbehandlung immer mehr an Bedeutung.

Die schmerzhaften Erkrankungen, sowie die unangenehmen Behandlungsmethoden ließen die Rufe nach vorbeugenden Maßnahmen lauter werden. Als Vorläufer des heutigen Mundwassers wurde in China früher Urin verwendet. Der enthaltene Harnstoff, sowie das Carbamidperoxid haben eine schmerzstillende Wirkung und tragen zur Heilung bei. Noch während der Renaissance wurde Urin zur Zahnprofilaxe, Zahnreinigung und Vorbeugung gegen Karies verwendet.

Gut zu wissen

Ein wesentlicher Fortschritt in der Entwicklung der Zahnmedizin waren die ersten Betäubungsmittel. Im Mittelalter wurde zur Betäubung Schlafmohn verwendet. Aufgrund der damit verbundenen Risiken wurde Ende des 18. Jahrhunderts Lachgas synthetisiert und zur Betäubung eingesetzt. Die Nachfolger der Lachgas-Betäubung waren Chloroform- und Äthernarkosen. Bis zur Entwicklung der ersten oralen Lokalanästhetika Ende des 19. Jahrhunderts wurden Patienten ausschließlich unter Vollnarkose behandelt.

Die Entwicklung der rekonstruktiven Zahnheilkunde und die ersten Zahnärzte

Wiederherstellende Behandlungsmethoden haben eine ähnlich erschreckende Anfangsgeschichte wie die ersten Behandlungsmethoden. Bereits im 7. Jahrhundert wurde in China Amalgam als Füllungsmaterial für Zähne verwendet. Die Quecksilberlegierung Amalgam wird stellenweise bis heute in der Zahnmedizin eingesetzt, wobei gesundheitliche Risiken aufgrund der Quecksilberbelastung minimiert wurden. Im 14. und 15. Jahrhundert wurden Goldfüllungen verwendet. Für Menschen mit geringen finanziellen Möglichkeiten stand Blei als kostengünstigere Alternative zur Verfügung.

Gut zu wissen

Die heutige Bezeichnung „Plombe“ für eine Zahnfüllung rührt vom lateinischen Begriff für Blei: Plumbum.

Die erste Verpflanzung von Zähnen erfolgte nachweislich im 18. Jahrhundert in England. Hierbei wurden ganze und gesunde Zähne von Probanden extrahiert und bei anderen Patienten eingepflanzt. Besonders ärmere Bevölkerungsschichten wurden als „Spender“ ausgenutzt und dafür unzureichend entlohnt. Diese Methode der Zahnimplantierung wurde aufgrund zahlreicher Infektionen jedoch schnell wieder verworfen. Als Alternative wurden schließlich vollständige Prothesen gefertigt. Anfänglich wurden die Zähne von Verstorbenen für die Bestückung verwendet. Als Alternative wurden Zähne aus Elfenbein und Flusspferdzähnen gefertigt.

Die letzte Weiterentwicklung vor den Kunststoffen waren Keramiken. So wurden Zähne für Prothesen im 19. Jahrhundert hauptsächlich aus Porzellan hergestellt. Das Basismaterial für Prothesen wurde im 19. Jahrhundert erstmals synthetisch auf Basis von Kautschuk hergestellt. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Kautschuk durch die Entwicklung von PMMA (Polymethylmethacrylat) abgelöst.

Die Vorläufer von praktizierenden Zahnärzten waren Barbiere und Marktschreiber. Erst im 18. Jahrhundert etablierte sich der eigentliche Beruf des Zahnarztes. Mit der ersten veröffentlichten Schrift zur Zahnheilkunde gilt Pierre Fauchard als Vater der modernen Zahnmedizin. Als das deutsche Pendant zu Fauchard gilt Philipp Pfaff.

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