Stimmbandentzündung – Dauer, Symptome, Behandlung
Eine akute Stimmbandentzündung oder auch Kehlkopfentzündung (Laryngitis) äußert sich meist durch Kratzen im Hals, Heiserkeit sowie deutliche Schmerzen beim Sprechen. Bedingt durch Erkältungsviren oder eine Überbeanspruchung der Stimme, können die Stimmbänder zu stark strapaziert werden. Welche Symptome die Stimmbandentzündung begleiten, ob die Erkrankung ansteckend ist und wie sie behandelt werden kann, erfahren Sie im Folgenden.
Wie entsteht eine Stimmbandentzündung?
Es gibt verschiedene Ursachen, die den Ursprung einer Entzündung der Stimmbänder verursachen. In der Regel sind Erkältungsviren oder ein grippaler Infekt der Auslöser. Aber auch zu trockene Luft besonders in den Wintermonaten oder allergische Reaktionen können eine Entzündung der Stimmbänder verursachen. Ein weiterer Auslöser ist auch eine Überbeanspruchung der Stimme durch Schreien, Singen oder falsche Tonalität über einen längeren Zeitraum. Das trifft vor allem typische Berufsfelder wie Lehrer, Sänger oder Menschen, die in ihrem Job viel kommunizieren müssen.
Definition Stimmbänder
Zum besseren Verständnis kann man sich die Beschaffenheit der Stimmbänder vorstellen. Diese sind ein Bestandteil der Stimmlippen und liegen im Kehlkopf. Die Stimmbänder bestehen aus einer Muskel – und Schleimschicht. Wenn wir singen, sprechen oder atmen öffnen und schließen sich die Stimmbänder im Kehlkopf. Das hat eine ständige Bewegung und Belastung zur Folge.
Ist eine akute Stimmbandentzündung ansteckend?
Die Ansteckungsgefahr ist bedingt durch den Auslöser. Liegt eine akute Entzündung bedingt durch Bakterien oder Viren vor, ist diese über eine Tröpfcheninfektion ansteckend. Genaue Angaben zur Dauer der Ansteckungsphase kann der behandelnde Arzt vor Ort geben.
Diese Symptome begleiten eine Stimmbandentzündung.
Zu unterscheiden sind drei Formen:
- akute Stimmbandentzündung
- Epiglottitis
- Pseudokrupp
Symptome der akuten Stimmbandentzündung
Sie ist nicht nur hörbar, sondern in der Regel auch deutlich zu spüren. Die Entzündung der Stimmbänder äußert sich zunächst durch ein Kratzen im Hals und den Zwang sich ständig räuspern zu müssen. Hinzu kommen meist Heiserkeit und starke Schmerzen beim Sprechen. Viele Patienten klagen auch über Schluckbeschwerden, Hustenreiz sowie ein Schwellungsgefühl im Hals. Nicht selten kommt es bei einer Stimmbandentzündung zu Fieber und ein Gefühl der Schwäche.
Sonderform: Epiglottitis
Sie äußert sich meist durch stark ansteigendes Fieber und Atemnot. Die sogenannte Epiglottitis stellt eine Sonderform der Stimmbandentzündung da, die überwiegend bakteriell bedingt ist. Betroffen sind vor allem Kinder. Die Patienten reden meist, als ob sie Kloß im Hals hätte und spüren das Auslaufen von Spucke aus dem Mund. Schluckbeschwerden betreffen meist sogar das Schlucken des Speichels. Eine Komplikation stellt die fortschreitende Zuschwellung des Kehlkopfeingangs da, wenn die Epiglottitis nicht behandelt wird. Dann droht Erstickungsgefahr.
Sonderform: Pseudokrupp
Die Entzündung zeigt sich in der Regel durch krampfartigen, bellenden Husten. Besonders Säuglinge und Kleinkinder können vom sogenannten Pseudokrupp betroffen sein. Der Husten tritt vorwiegend nachts auf und kann von Atemnot begleitet werden. Die Behandlung durch einen Arzt sollte sofort erfolgen.
So können entzündete Stimmbänder behandelt werden
Der behandelnde Arzt wird die Ursache der Entzündung feststellen. Handelt es sich hierbei um eine akute Stimmbandentzündung, welche durch Viren ausgelöst wurde, kommen in erster Linie entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz, die den Schleim lösen können. Auch Dampfinhalationen sind eine sinnvolle Ergänzung der Behandlung. Unumgänglich ist die Schonung der Stimme, denn es kann zu bleibenden Schäden führen, wenn die Stimmbänder weitere Belastung erfahren. Sind Bakterien die Ursache verschreiben viele Ärzte zusätzlich ein Antibiotikum. Die Heilung kann bis zu mehrere Wochen dauern.
Stimmbandentzündung – Wie lange schweigen?
Besonders ärgerlich bei einer Stimmbandentzündung ist, wenn man kaum oder gar nicht sprechen kann. Doch es ist äußerst wichtig, dass die Stimme geschont wird, um die Heilung zu fördern. Auch das Räuspern und Flüstern sollte vermieden werden. Rund eine Woche sollten sie darauf achten ihre Stimme zu schonen und zu schweigen. In manchen Fällen wird auch eine längere Dauer empfohlen.
Auch Hausmittel können Linderung verschaffen
Neben den gängigen Heilungsmethoden können Hausmittel die Schmerzen zusätzlich lindern. Kräutertees mit Honig haben eine beruhigende Wirkung. Heiße Milch hingegen ist umstritten, weil Milchprodukte behindern den Heilungsprozess und können den Rachenraum zusätzlich verschleimen. So glaubte man lange Zeit. Neuere Ergebnisse belegen jedoch das Gegenteil. Ein altbewährtes Hausmittel ist auch der Zwiebelsaft. Zwiebeln sind für ihre antiseptische und antibiotische Wirkung bekannt. In der Regel kochen Patienten hierfür den Sud aus Zwiebeln auf, lassen diesen über Nacht stehen und trinken ihn am nächsten Tag vermischt mit Honig. Darüber hinaus sind auch Wickel eine wohltuende Behandlungsmöglichkeit. Besonders gut eignen sich Quark-, Kartoffel- und Zwiebel-Wickel. Zuletzt ist auch das Gurgeln mit Salbei-Tee ein altbewährtes Hausmittel, um die Symptome einer Stimmbandentzündung zu lindern. Weitere Hausmittel und ausführliche Rezepte finden sich zum Beispiel online vom Magazin Vital.