Asymptomatisch
Sind bei einer Krankheit keine typischen Symptome erkennbar, d.h. der Patient leidet nicht an charakteristischen Schmerzen, Juckreiz, Fieber oder sonstigen Krankheitszeichen, so bezeichnet die Medizin diese per Definition als asymptomatisch.
Asymptomatisch, jedoch keinesfalls gesund
Verläuft eine Erkrankung per Definition asymptomatisch, sagt dies noch lange nichts über ihren Schweregrad aus. Auch eine Krankheit frei von wahrnehmbaren klinischen Symptomen kann, zumindest langfristig, von lebensbedrohlicher Bedeutung sein. Ein klassisches, in der Medizin gerne erwähntes Beispiel ist das Dickdarmkarzinom. Es entwickelt sich im Anfangsstadium gänzlich asymptomatisch, über viele Jahre sind keinerlei Symptome erkennbar. Treten die typischen Krankheitszeichen erst einmal gehäuft auf, ist die Erkrankung bereits lebensbedrohlich.
Asymptomatisch und doch nicht ganz beschwerdefrei
Bei einer weiteren Gruppe von Krankheiten sind die Symptome eher unspezifisch, der Patient fühlt sich unwohl, trotzdem fehlen die vom behandelnden Arzt oftmals erfragten typischen Krankheitszeichen, was die Diagnose erschwert. Viele Mediziner bringen Gallensteine spontan mit dem Begriff asymptomatisch in Verbindung. Übelkeit, Appetitlosigkeit und Erbrechen macht manchem Gallensteinpatienten das Leben schwer, von typischen Gallenkoliken berichtet jedoch nur jeder fünfte Betroffene.
Zufallsbefunde von enormer Bedeutung
Ist eine Erkrankung asymptomatisch, wird sie oftmals nur im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung erkannt. Es handelt sich somit per Definition um einen Zufallsbefund, der für den Patienten gleichwohl lebensrettend sein kann. Vor allem die Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes werden mit dem Begriff asymptomatisch in Verbindung gebracht. So verursachen Magengeschwüre und Nierenerkrankungen erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium die charakteristischen klinischen Symptome.
Asymptomatische Infektionskrankheiten von großer Bedeutung
Ärzte und Pflegepersonal in Kliniken sind nicht selten auch ohne Impfschutz vor Infektionskrankheiten geschützt, d.h. ihr Organismus hat ohne erkennbare Symptome einen Schutz gegen die Krankheit aufgebaut. Dieses Phänomen ist in der Medizin auch unter dem Begriff der „stillen Feiung“ bekannt. Verläuft eine Immunisierung asymptomatisch, sind keinerlei charakteristischen Symptome erkennbar, Unpässlichkeiten wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Appetitlosigkeit sind jedoch durchaus anzutreffen.