Alles über Infektionserreger Arten
Wer macht uns eigentlich krank?
Alle Infektionserreger, welche Krankheiten bei uns Menschen hervorrufen können, lassen sich den folgenden 6 biosystematische Klassen zuordnen.
Alle Infektionserreger im Überblick
- Bakterien
- Pilze
- Prionen
- Protozoen
- Viren
- Würmer
Dabei handelt es sich durchwegs um sogenannte Endoparasiten, welche wenigstens einen Teil ihres Lebens im Organismus des Wirtes (also in diesem Fall im menschlichen Körper) aufhalten. Dem gegenüber gestellt werden die Ektoparasiten, die zu keiner Zeit ihres Lebenszykluses im Wirtsorganismus leben. Diese Ektoparasiten wirken als Überträger und können dabei auch selbst schädigend auf den Wirtsorganismus einwirken, wie etwa die Zecken.
Viren
Die Viren zählen aufgrund des fehlenden Stoffwechsels nicht zu den Lebewesen, sondern sind letztlich nichts weiter als biochemische Verbindungen. Ihr Durchmesser beträgt dabei etwa 10 – 300 Nanometer, womit sie rund 10 mal kleiner als Bakterien sind und lichtmikroskopisch kaum darstellbar sind. Diese unfassbar geringe Größe ist dafür verantwortlich, dass Viren deutlich ’schlüpfriger‘ sind als Bakterien, und somit selbst in kleinste Mikroporen eindringen können.
Wirkung der Viren im menschlichen Organismus
Hat es ein Virus geschafft in eine Zelle zu gelangen, so beginnt es entweder sofort oder erst nach einer Latenzphase damit, der Zelle seinen Willen aufzuzwingen. Durch Manipulation in der Genexpression und dem Einbringen eigner Viren-DNA in die Bakterien-DNA produiert die Zelle von nun an nur noch die Moleküle, welche das Virus, und nicht der Organismus, vorgibt. Zudem hat der Virusbefall für die Zelle oft auch einen zytotoxischen Effekt: Die Körperzelle baut sich selbst Schritt für Schritt ab um molekulare Baustoffe zu beschaffen, mit denen sie weiter die Stoffe bilden, welche der Infektionserreger vorgibt.
Antikörper sind die Lösung
Nun sind wir einem Virusbefall nicht wehrlos ausgesetzt, sonst wäre ja jede Virusinfektion tödlich. Glücklicher Weise gibt es da noch die Antikörper, welche jeder gesunde Organismus zeitnah bildet. Bei Antikörpern handelt es sich letztlich um Eiweißstrukturen, die freigesetzt werden um die Schlüsseleiweiße der Infektionserreger zu neutralisieren. Hat der Körper eine derartige Infektion überstanden, bleibt oft eine lebenslange Immunität gegen exakt diese Erreger erhalten (wie bei Röteln oder Masern). Denn sogenannte Gedächtniszellen erkennen bei erneutem Befall den Erreger und stoßen sofort eine Reaktionskaskade zur Antikörperbildung an. Ein künstliches Immunisieren nach diesem Muster nennt man eine Impfung.
Virus im Wandel
Doch so manche Viruserkrankung kann der Mensch mehrmals bekommen. Hier ist dann eine Veränderung der Oberflächenstrukuter der Erreger verantwortlich. Die abgespeicherten Waffen des Körpers, die Antikörper, können diese neuartigen Erreger nicht erkennen und somit auch nicht neutralisieren. Das Paradebeispiel hierfür ist der Influenza-Erreger, welcher sich von Grippeepidemie zu Grippeepidemie verändert. Das hat zur Folge, dass jedes Jahr der Impfstoff modifiziert werden muss, um an die aktuelle Erregerbeschaffenheit angepasst zu sein.
Bakterien
Anders als bei den Viren, handelt es sich bei Bakterien sehr wohl um Lebewesen mit eigenem Stoffwechsel. Wobei diese sich im Fremdorganismus selbstständig vermehren können, ohne manipulativ tätig zu werden und das Erbgut der Zellen zu verändern. Man kann sich den Unterschied zwischen Bakterien und Viren so vorstellen, dass es sich bei Bakterien um ganze Fabriken handelt, die eine ganze Palette an Stoffwechselprodukten herstellt. Wohingegen Viren Fabrikchefs sind, welche die fertigen, fremden Fabrikgebäude (Zellen) betreten und vorschreiben, was diese anfertigen sollen.
Bakterien lassen sich besonders gut mit Chemotherapeutika bekämpfen. Dabei handelt es sich um Medikamente, die den Stoffwechsel von Erregern und Tumorzellen unterdrücken und dadurch deren Wachstum verhindern. Gerade zur Bakterienbekämpfung sind hier vor allem die Antibiotika zu nennen, welche von der reinen Begrifflichkeit her weitaus bekannter sind. Da Bakterien meist nicht durch eine Antikörperart alleine ausgeschaltet werden können, kann man im Laufe des Lebens mehrfach an bakteriellen Infektionen des selben Erregers erkranken (Beipiel Keuchhusten).
Pilze
Pilzinfektionen sind für den Menschen nicht nur ärgerlich aufgrund des meist einhergehenden Juckreizes. Die Pilze können auch zu ernsthaften Hautkrankheiten und schwerwiegenden Beschwerden bei Befall der Atemwege führen. Da das Tierrech der Pilze mit weit über 100 000 Vertretern rießig ist, erscheint eine gezielte Impfung gegen diese Erreger vorerst nicht möglich. Dennoch gibt es zahlreiche pharmazeutische Substanzen, mit denen sich Pilze recht gut bekämpfen lassen – diese werden Antimykotika genannt.
Prionen
Prionen ähneln stark den Viren, denn auch sie sind chemische Verbindungen (Eiweißverbindungen). Diese Infektionserreger sind im Stande, Proteinstrukturen im Nervensystem ihrer Opfer so zu modifizieren, dass diese für ihre Opfer nicht mehr funktionstüchtig sind. Dadurch kommt es stets zu tödlichen Erkrankungen des Nervensystems mit sponiformen (schwammartigen) Zersetzungen, die u.a. das Gehirn regelrecht durchlöchern können. Populärstes Beispiel für diese Vorgehensweise der Prionen ist wohl der ‚Rinderwahn‘ (BSE). Eine gezielte Bekämpfung dieser Infektionserreger oder die Entwicklung eine Impfstoffs ist noch nicht gelungen.
Protozoen
Bei diesen mikroskopisch kleinen Infektionserregern handelt es sich um deutlich größere Organismen als dies Bakterien beispielsweise sind. Bekannteste Vertreter der Protozoen sind dabei die Erreger von Malaria oder der Schlafkrankheit. Gegen einige, aber nicht alle, Vertreter der Protozoa gibt es mittlerweile wirksame Arzneimittel.
Würmer
Würmer sind die größten aller Infektionserreger; manche können gar mehrere Meter lang werden. Ein Impfung gegen Würmer ist unmöglich. Oftmals können selbst chriurgische Behandlungen nicht mehr helfen, wie beispielsweise beim Fuchsbandwurm. Die meisten Würmer befallen primär den Verdauungstrakt ihres Opfers.