AIDS (HIV) – Symptome, Infektion und Behandlung

AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome – Erworbener Immundefekt) bezeichnet eine multisymptomatisch Infektionskrankheit, welche durch den Erreger HIV (HI-Virus) ausgelöst wird. Dieses humane Immundefizitvirus zerstört nach und nach das Immunsystem des betroffenen Patienten und führt durch die geschwächten Abwehrkräfte zu zahlreichen Nebenerkrankungen und Tumoren, die unbehandelt tödlich enden.

HIV – Der AIDS – Erreger

 

Übertragungswege und Infektionsmöglichkeiten

HIV wird über folgende Körperflüssigkeiten übertragen: Muttermilch, Blut, Sperma, Vaginalsekret und Liquor (= Flüssigkeit des Gehirns sowie Rückenmarks). Nicht infektiös sind hingegen Speichel, Tränen und Nasensekret. Somit ist keine klassische Tröpfcheninfektion möglich. Eingang in den menschlichen Organismus erhalten die HI-Viren durch frische Hautverletzungen. Desweiteren sind Schleimhäute für diesen Erregerstamm permissiv.

Die häufigsten Infektionswege sind ungeschützter Sex (vaginal wie anal), die Verwendung von kontaminierten Spritzen bei der intravenösen Verabreichung von Drogen sowie Oralverkehr. Typischer Weise sind AIDS – Patienten in den ersten Wochen nach der Infektion am stärksten infektiös. Dann nimmt die Infektiösität deutlich ab, wodurch auch die Erregerdichte in betreffenden Körpersekreten und die Ansteckungswahrscheinlichkeit leicht abnehmen. Erst in den späten Stadien der Erkankung nimmt die Infektiösität wieder zu.

Eine Berührung von infiziertem Körpersekret mit intakter, äußerer Haut stellt kein Infektionsrisiko da. So sind auch alltägliche Berührungen wie Umarmungen und Händeschütteln mit HIV- infizierten Personen in keinster Weise riskant.

HIV Tests und Schnelltests

Über verschieden Testverfahren lässt sich herausfinden, ob AIDS-Erreger in den Organismus eingedrungen sind. Dabei wird prinzipiell zwischen Suchtests und Bestätigungstests unterschieden. Ein Suchtest dient dazu, alle potentiell Infizierten ausfindig zu machen, wobei in Kauf genommen wird, dass einige fälschlicherweise positiv auf den HI-Virus getestet werden. Fällt der Suchtest positiv aus, so ist die Anwendung eines Bestätigungstests gesetzlich vorgeschrieben, um Falschanzeigen des Suchtests zu korrigieren. Mittlerweile besteht auch die Möglichkeit, außerhalb eines Labors sog. Schnelltests durchführen zu lassen. Diese zeigen das Ergebnis bereits nach einigen Minuten mit sehr hoher Sicherheit an. In Deutschland bedarf es der ausdrücklichen Zustimmung des Patienten, einen HIV Test durchführen zu lassen. Fällt der Test positiv aus, so muss dies anonym gemeldet werden (Rober-Koch-Institut).


Krankheitsverlauf, Symptome und Prognose

Der Krankheitsverlauf von AIDS lässt sich in vier Phasen unterteilen, die sich voneinander in ihren Symptomen unterscheiden. Phase eins wird als ‚Akute Phase‘ bezeichnet. Diese beginnt etwa 2 bis 4 Wochen nach der Infektion und die Symptome ähneln stark denen einer gewöhnlichen Grippe. So treten in über 50% der Fälle Fieber, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen und Appetitlosigkeit auf. Manchmal kommt noch Übelkeit und Durchfall hinzu. All diese Krenkheitsäußerungen könne aber auch in seltenen Fällen gänzlich fehlen.

Im Anschluss daran beginnt die Latenzphase. In dieser Zeit ruhen und vermehren sich die HIV – Erreger im menschlichen Organismus. Bei den Betroffenen treten für gewöhnlich keinerlei Symptome auf. Die Phase dauert im Durchschnitt etwa 10 Jahre. Doch hat diese Zeitangabe nur eine geringe Aussagekraft, denn Phase 3 kann bereits nach wenigen Montan einsetzen oder aber auch erst nach weit über 20 Jahren.

Die dritte Phase wird als ARC (AIDS related Komplex) bezeichnet und führt ohne Behandlung unvermittelt in die finale, eigentliche Krankheitsphase. Hier wird dann von AIDS gesprochen. Hier liegen sowohl bösartige Tumore als auch sog. opportunistische Infektionen vor. Dabei handelt es sich um Infektionen, welche für einen gesunden Menschen nicht bedrohlich sind. Doch durch das vom HI-Virus geschwächte Immusystem und die damit einhergehende Reduktion der T-Helferzellen, kann sich der Organismus gegen diese Infekte nicht wehren. Die Symptome steigern sich in ihrer Schwere mit zunehmender Krankheitsdauer und sind sehr zahlreich. So kann es unter anderem zu Netzhautentzündungen im Auge, oralen Pilzbefall und/oder Hautkrebs kommen.

Behandlung und Therapien von AIDS-Patienten

Es ist gibt immernoch keinerlei Medikamente oder Behandlungsmaßnahmen, welche die HIV-Erreger gänzlich eliminieren könnten was zu einer Heilung führen würde. Aber durch komplexe Therapien ist es gelungen, den Ausbruch von AIDS für viele Jahre hinauszuzögern. Wie gut dies gelingt, ist vorallem vom Zeitpunkt der Therapie sowie der allgemeinen gesundheitlichen Konstitution des Patienten abhängig.

Die am weitesten verbreitete und durchaus erfolgreiche AIDS-Therapie wird als HAART (Highly Active Antiretroviral Therapy) bezeichnet. Im Kern besteht diese Therapieform darin, über eine Kombination antiviraler Medikamente die Viruslast zu senken. Das bedeutet, die Anzahl der HIV – Erreger wird drastisch gesenkt, wodurch sich das Immunsystem soweit rehabilitieren kann, dass die opportunistischen Krankheiten kein Durchkommen haben. Diese antiretrovirale Therapie wird laufend weiterentwickelt und verbessert. Doch ein gänzliches Vernichten der HI-Viren scheint auch in Zukunft unmöglich zu sein. Wann mit einer HAART-Therapie begonnen werden sollte, wird u.a. durch das physische Gesamtbild des Patienten, dessen Viruslast sowie dem Vorliegen AIDS-spezifischer Symptome bestimmt. Eine sofortige Therapie unmittelbar nach bekannt werden der HIV Infektion ist meistens nicht ratsam, da mit fortlaufender HAART-Therapiedauer das Risiko einer Erregerresistenz sowie einer Langzeittoxizität besteht.

AIDS – Vorbeugung und Impfung

Aufklärung und präventive Maßnahmen gelten als die erfolgreichste Vorbeugung im Kampf gegen AIDS. Konkret bedeutet dies, alle Bevölkerungsschichten über das korrekte Sterilisieren der Nadeln, über die Kondomverwendung sowie sichere Kontrollmaßnahmen bei Blutspenden aufzuklären. Auch die Möglichkeit einer Postexpositionsprophylaxe nach einer möglichen Infektion wird in diesem Rahmen aufgezeigt.

Ein Impfstoff gegen AIDS konnte bislang nicht entwickelt werden, was an der beständigen Veränderung der Oberflächenstruktur der Erreger liegt.

Links zum Thema AIDS und HIV sowie Hilfestellen

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Deutsche Aidshilfe

 

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