Migräne: Wie entsteht sie und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Unter einer Migräne versteht man anfallartige Kopfschmerzen, die periodisch wiederkehren. Häufig treten die Schmerzen nur einseitig auf, können sich jedoch auch auf die andere Kopfseite ausweiten. Oft gehen sie mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit einher. Bei einigen Betroffenen werden die Kopfschmerzen durch eine Migräneaura eingeleitet – in diesem Fall spricht man von einer klassischen Migräne. Eine Aura dauert 15 bis 30 Minuten und kann sehr unangenehm sein. In den folgenden Abschnitten beschäftigen wir uns daher mit den Behandlungsmöglichkeiten.

Wie kann man Migräne behandeln?

Tipps zur Behandlung von Migräne

Frauen sind häufiger von Migräne betroffen als Männer. Migränen können zwar auch im jüngeren Alter vorkommen, in der Regel erleben Betroffene ihren ersten Migräneanfall jedoch im Alter von 35 bis 45 Jahren. Die genauen Ursachen für eine Migräne sind nicht erforscht. Man geht davon aus, dass genetische Faktoren sowie ein Serotoninmangel eine Rolle spielen.

Es gibt viele Möglichkeiten, um eine Migräne zu behandeln. Dabei ist es wichtig, den Auslöser für die Erkrankung zu kennen. Nur so lässt sich die passende Behandlung wählen. Neben der medikamentösen Therapie kommen auch Verfahren wie Akupunktur oder effektives EMS Rückentraining zum Einsatz.

Medikamente bei Migräne

Bei leichten Schmerzen kommt man in der Regel mit rezeptfreien Arzneimitteln wie Aspirin oder Ibuprofen gut über die Runden. Gehen Migräneanfälle jedoch mit starken Schmerzen einher, werden Triptane eingesetzt. Diese Wirkstoffe sind Serotonin-Agonisten und imitieren somit den körpereigenen Botenstoff. Um die beste Wirkung zu erzielen, sollte man Triptane während der Aura einnehmen, bevor die Kopfschmerzen überhaupt einsetzen.

Wenn die Migräneattacken mit Übelkeit einhergehen, sollte man ein Antiemetikum einnehmen. Solche Mittel verhindern das Erbrechen. Betroffene sollten ein Antiemetikum einnehmen, wenn die Gefahr besteht, dass sie die Schmerzmittel nicht bei sich behalten können. Früher wurden in erster Linie Mutterkornalkaloide (Ergotamine) zur Behandlung von Migräne eingesetzt. Sie sind jedoch weniger wirksam als Triptane und haben stärkere Nebenwirkungen.

Darüber hinaus kann Migräne auch mit Betablockern behandelt werden. Eigentlich handelt es sich bei Letzteren um Medikamente gegen Bluthochdruck und Herzinsuffizienz. Allerdings sind sie auch starke Schmerzmittel und haben zudem eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem. Da Betablocker Stresshormone blockieren, eignen sie sich zum präventiven Einsatz gegen Migräneanfälle.

Akupunktur

Akupunktur hat eine lange Geschichte und ist Teil der traditionellen chinesischen Medizin. Sie wird vor allem zur Migräneprävention eingesetzt. Dabei ist es nicht ganz klar, ob die Platzierung der Akupunkturnadeln eine Rolle spielt. Viele Betroffene berichten davon, dass die Anfälle nach der Akupunkturbehandlung merklich zurückgehen und letztendlich fast gänzlich ausbleiben.

EMS Rückentraining

EMS steht für Elektromyostimulation. Bei dieser Trainingsform trägt man eine spezielle Weste, durch die bioelektrische Impulse fließen. Die Muskeln werden gezielt stimuliert, ohne dass man selbst stärker trainieren muss. Eine Blockade des Iliosakralgelenks (ISG) kann ein Auslöser von Migräne sein. Durch die Stimulierung der Rückenmuskulatur im Rahmen des EMS-Rückentrainings kann man Migränen vorbeugen.

Botulinumtoxin

Migränen, die nicht auf übliche Behandlungsmethoden anspringen und an mindestens 15 Tagen pro Monat vorkommen, können mithilfe von Botulinumtoxin therapiert werden. Bei der Behandlung wird das Nervengift in Hals- und Kopfmuskeln injiziert. Die Wirkung ist prophylaktisch: Es geht darum, die Häufigkeit der Attacken zu reduzieren. Botulinumtoxin ist nicht das einzige Präparat, das in Spritzenform zur Migräneprophylaxe verabreicht wird. Seit 2018 ist Erenumab zugelassen. Das Medikament blockiert den CGRP-Rezeptor und verringert somit die Entzündungsprozesse.

Wie wird Migräne diagnostiziert?

Es gibt weder Blutbefunde noch bildgebende Verfahren, die eine Migräne feststellen können. Daher wird die Diagnose anhand der Anamnese und des Beschwerdebildes diagnostiziert. Ärzte unterscheiden 16 verschiedene Migräneformen, wobei rund 85 % aller Patienten an Migränen ohne Aura leiden. Ein Kopfschmerz-Tagebuch, das über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen geführt wird, kann bei der Diagnose hilfreich sein.

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