Kopfläuse (Pedikulose)

Was sind eigentlich Kopfläuse?

Die Kopfläuse sind Exoparasiten, die also nicht in den Organsimus des Wirtes eindringen, sondern ihn nur oberflächlich besiedeln. Wie der Name schon verrät, leben und vermehren sich diese Läuse ausschließlich im Bereich der Kopfbehaarung. Tritt eine Infektion mit Kopfläusen auf, so nennt man dieses parasitäre Krankheitsbild Pedikulose.

Sind Kopfläuse bei Menschen selten anzutreffen?

Ein Kopflausbefall ist eine der häufigsten Parasiteninfektionen, die den Menschen heimsuchen. Es wird geschätzt, dass jedes zehnte Kind weltweit aktuell Kopfläuse hat.

Welche Personen sind am häufigsten betroffen?

Jeder, der mit einer von Kopfläusen befallenen Person oder auch nur deren Kleidung in Kontakt kommt, kann sich anstecken. Kaum ein anderer Parasit wird so leicht unter den Menschen weitergegeben wie die Kopflaus. Am meisten sind Familien betroffen, in denen wenigstens ein Kind einen Kindergarten oder eine Grundschule besucht. Typischerweise sind Mädchen und Frauen etwas öfter von Kopfläusen betroffen als Jungen und Männer.

Welche Wege der Infektion gibt es?

  • Dirkter Körperkontakt mit bereits infizierten Personen. Dabei reichen unter Umständen bereits das bloße Händeschütteln oder einfache Umarmungen.
  • Das Tragen von kontaminierter Kleidung
  • Das Benutzen von mit Läusen behafteten Haarbürsten
  • Das Liegen in Betten oder auf Sofas, die bereits mit Kopfläusen kontaminiert wurden

Wie sehen Kopfläuse eigentlich aus?

Es gibt im Lebenszyklus der Kopfläuse drei Stadien: Ei – Nymphe – adulte Laus

Die Eier können mit bloßem Auge nur schwer identifziert werden. Oft werden sie fälschlicherweise mit Schuppen der Kopfhaut verwechselt. Sie weisen eine ovale Form auf und sind weiß mit einem leichten, gelblichen Akzent. Am häufigsten sind sie an den Haaransatzstellen zu finden.

Nach etwa einer Woche schlüpfen aus den Eiern die Babyläuse, die auch als Nymphen bezeichnet werden. Diese reifen in einem Zeitraum von einer Woche zu adulten Kopfläusen heran und benötigen für ihre Entwicklung winzige Blutmengen des Wirtes.

Die ausgewachsene, geschlechtsreife Kopflaus hat die Größe eines Sesamkerns und ist bräunlich bis grau. Die Weibchen werden dabei etwas größer und legen in den folgenden Tage ihre Eier an den Haaren des Menschen ab. In diesem Stadium verbringen die Läuse, die sich weiterhin vom Blut des Wirtes ernähren, etwa einen Monat. Sie sind dabei auf die Gegenwart ihres Wirtes angewiesen. Fallen sie zu Boden, so sterben sie innerhalb von 48 Stunden.

Was sind Anzeichen und Symptome für eine Kopflausinfektion?

  • Leichter Juckreiz und Kitzelgefühl an der Kopfhaut
  • Rötungen der Kopfhaut, insbesondere wenn mit den Fingern gekratzt wird; enstehen dabei leichte Kratzwunden, können sich diese bakteriell infizieren

Wie wird eine Pedikulose diagnostiziert?




Die Läuse können durch eine genaue Untersuchung der Kopfhaut, insbesondere im Bereich des Haaransatzes, identifiziert werden. Eventuell ist der Gebrauch einer Lupe dabei hilfreich. Zur eindeutigen Bestimmung werden Eier, Nymphen oder adulte Kopfläuse entnommen und unter dem Mikroskop untersucht.

Die Behandlung von Kopfläusen

Um die Kopfläuse garantiert und effektiv zu beseitigen, müssen sowohl die betroffene Person, als auch die Wohnung des Patienten sowie die Menschen im engen, persönlichen Umfeld zeitgleich behandelt werden. Eine medikamentöse Behandlung von Personen, auf deren Kopfhaut oder Haaren keinerlei Spuren von Läusen gefunden wurden, sollte nicht vollzogen werden. Sehr wohl ist es für diese Personen sinnvoll, sich täglich selbst zu untersuchen.

Zunächste sollte mit einem Läusekamm der Großteil der Läuse manuell vom Körper entfernt werden. Anschließend ist die Verwendung von läusebekämpfendenden Haarwaschmitteln und Lotionen obligatorisch. Diese enthalten unter anderem die Wirkstoffe Hexachlorcyclohexan und Malathion. Damit auch die aus den Eiern schlümpfenden Nymphen zuverlässig eliminiert werden, ist solch eine Therapie mindestens eine Woche durchzuführen. In der Praxis hat sich insbesondere bei Unverträglichkeit der Medikamente auch eine Wasser-Essig-Mischung bewährt, da die Säure ebenfalls tödlich für die Nymphen ist.

Selbstverständlich ist es in dieser Behandlungsphase wichtig, täglich die Kleidung zu wechseln. Somit werden Eier, die von der Kopfhaut auf die Kleidungsstücke gefallen sind, zuverlässig entsorgt.

Spezielle Hausreinigung

Das komplette Haus bzw. die gesamt Wohnung gründlich von Eiern, Nymphen und adulten Kopfläusen zu befreien ist eine schweißtreibende, aber notwendige Angelegenheit. Gehen Sie für optimale Ergebnisse folgendermaßen vor:

  • Waschen sie sämtliche Bezüge Betten und Sofas, sowie Kissenbezüge und Decken in einer Waschmaschine. Waschen Sie darüber hinaus alle Kleidungsstücke, die in den zurückliegenden Tagen getragen wurden, und alle Textilien, die mit ihnen (z.B. im Kleiderschrank) in unmittelbare Berührung gekommen sind. Die Waschtemperatur sollte dabei 60 Grad betragen, um möglichst viele Eier und Nymphen abzutöten. Mit den Kuscheltieren von Kindern sollten Sie ebenfalls so verfahren. Alternativ können diese auch für mindestens 2 Tage eingefroren werden, sofern die Möglichkeit besteht.
  • Säubern sie sämtliche Kämme und Bürsten zunächst maunell, um sie dann in Alkohol zu legen. Alternativ können sie diese auch unter heißem Wasser mit Seife waschen.
  • Reinigen Sie gründlich sämtliche Böden in der Wohnung

Übrigens brauchen Sie nicht versuchen, ihre Haustiere zu entlausen oder diese mit Medikamenten zu behandeln. Denn die Kopfläuse befallen ausschließlich uns Menschen.

Wie kann einer Kopflausinfektion vorgebeugt werden?

Da Kopfläuse weit verbreitet sind und sehr leicht übertragen werden, kann das Ziel nur sein, das Risiko eines Kopflausbefalls zu minimieren. Eine Garantie für Erfolg bei Anwendung dieser Tipps kann daher nicht gewährleistet werden. Sofern möglich, sollten niemals Hüte oder andere Kopfbedeckungen getauscht werden. Auch ein Probetragen in Bekleidungsgeschäften stellt immer ein gewisses Risiko dar. Teilen Sie zudem nicht Kämme oder Bürsten, auch nicht innerhalb der Familie. Kinder sollten während eines Lausbefalls von der Schule oder dem Kindergarten fern bleiben, um die mögliche Verbreitung zu unterbinden.

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