Tote Zähne gefährden den ganzen Körper
Toter Zahn – was nun?
Regelmäßige Zahnpflege ist deshalb wichtig, weil verlorene Zähne nicht wieder nachwachsen können. Zwar kamen die Frühmenschen auch ohne den Einsatz von Zahnbürsten aus, aber ihre Nahrung war damals nicht so weich und zuckerhaltig wie heute. Ein toter Zahn bzw. eine Nekrose, wie es in der Fachsprache heißt, ist eine der schlimmsten möglichen Zahnerkrankungen. Jeder, der dies erlebt hat, kann ein langes Klagelied anstimmen. Wir beraten Betroffene, wie sie einen nekrotischen Zahn erkennen können und welche Eingriffe des Zahnarztes in diesem Fall noch möglich sind.
Schmerzbefreiung heißt nicht Entwarnung
Bei einem abgestorbenen Zahn wird das Innere des Zahns und damit die Pulpa nicht mehr über die Nerven und Blutgefäße mit Nährstoffen versorgt. Der Zahnnerv ist tot und die tagelangen extremen Schmerzen rund um den Zahn hören in den meisten Fällen auf. Entwarnung ist in diesem Fall allerdings nicht angesagt, denn selbst, wer sich allein mit Schmerzmitteln behalf, anstatt einen Zahnarzt aufzusuchen, muss der Tatsache ins Auge sehen, dass die Gefahren für das Gebiss und die allgemeine Gesundheit an ihren Höhepunkt gelangt sind. Ein toter Zahn ist entzündet? Weitere Unterstützung erhalten Sie vom Zahnarzt ihre Vertauens.
Die Ursachen für einen toten Zahn
In den meisten Fällen ist mangelnde Zahnhygiene in Kombination mit einer zuckerreichen Ernährung die Ursache für einen toten Zahn. Seltener sind Unfälle der Ausgangspunkt der Nekrose oder ins Innere des Zahns dringende Bakterien aufgrund einer Zahnfüllung oder Zahnprothese. Viele Patienten beklagen ferner einen toten Zahn, obwohl sie ihre Zähne regelmäßig pflegen. Leider sind falsche Techniken beim Zähneputzen durch Vernachlässigung der Zahnzwischenräume und des nicht sichtbaren Bereichs im Gebiss immer noch weit verbreitet. Dabei lassen sich die Zahnzwischenräume effektiv mit Zahnseide, Interdentalbürsten, Zahnzwischenraumreinigern und Mundduschen pflegen.
Die Symptome einer Nekrose
Bei einem befallenen Zahn dringen Bakterien über die Zahnwurzel in die Pulpa ein. Der Zahn verliert seinen natürlichen Schutz und die Bakterien lösen bei einer Pulpitis zahlreiche Entzündungsprozesse im Inneren des Zahns aus. Bevor der Zahnnerv abgestorben ist, äußert sich der befallene Zahn durch unerträgliche Schmerzen. Die Schmerzen sind oft dauerhaft und der Zahn reagiert auf saure, süße, heiße, kalte und scharfe Eindrücke sowie beim Kauen überempfindlich. Typisch sind ferner dunkle Verfärbungen am Zahn, weil durch den Verschleiß der Schutzschicht das dunklere Zahnmark (Dentin) stärker durchschimmert. Manchmal begleiten Schwellungen den Krankheitsprozess.
Warum muss ein toter Zahn behandelt werden?
Faule Zähne sehen mit ihren dunklen Verfärbungen, Löchern und ihrem glanzlosen Erscheinungsbild nicht nur unschön aus, sie sind auch brüchig und instabil und können beim Kauen sogenannte Aufbiss-Schmerzen verursachen. Doch wer nach dem Absterben des Zahnnervs zunächst schmerzbefreit ist, kann alles andere als aufatmen. Die in diesem Ratgeber schon angesprochenen Folgegefahren für das Gebiss und die Zahngesundheit haben viele Gesichter:
Zunächst sind abgestorbene Zähne Brutstätten für Bakterien und durch das Fehlen eines Immunsystems anfälliger für Karies, Entzündungen und Infektionen. Ähnlich wie eine faule Frucht in einem Obstkorb den gesamten Fruchtbestand gefährdet, drohen die Fäulnisprozesse eines toten Zahns sich auf die umgebenden Zähne und das Zahngewebe auszuweiten. Das muss um jeden Preis verhindert werden. Hinzu kommt die Gefahr einer Wurzelspitzenentzündung (apikale Parodontitis), sodass die Schmerzen aufs Neue beginnen und eine Eiterbildung (Abszess) mit weiteren Fäulnisprozessen und Mundgeruch droht.
Die von den Bakterien ausgehenden Fäulnisprozesse dringen in Form von toxischen Stoffen, die durch die Zersetzungsprozesse der Pulpa-Proteine entstehen, mit der Zeit über die Blutbahnen in den Körper ein. Die Folgen sind eine Schwächung des Immunsystems, eine erhöhte Anfälligkeit des Organismus für Entzündungen und eine Herabsetzung des Wohlbefindens aufgrund eines grundsätzlich geschwächten Körpers. Wandern die Bakterien Richtung Gehirn oder Herz, besteht Lebensgefahr.
Was kann der Zahnarzt tun?
Zunächst wird der Dentist versuchen, einen befallenen Zahn zu retten. Die gängigen Methoden sind eine Wurzelkanalbehandlung oder die invasivere Wurzelspitzenresektion, die zu einer Kappung der Wurzelspitze führt. Ist es nicht möglich, den Zahn zu erhalten, weil sich die Bakterien bereits den Weg zur Zahnwurzel gebahnt haben, wird der Zahn in der Regel entfernt, sodass die Giftquelle aus dem Körper ist. Wird der Zahn allerdings dringend benötigt, zum Beispiel, um Pfeiler für eine Brücke zu bleiben, kann dieser in manchen Fällen erhalten bleiben, wenn es dem Zahnarzt gelingt, ein Provisorium aufzubauen, das wirksam den Austritt potenzieller Giftstoffe verhindert.