Interstitium
Definition
Das Interstitium wird auch Zwischengewebe, Zwischenraum oder Stroma genannt. Es befindet sich zwischen den Organen, Gewebe und Zellen und funktioniert als Zwischenraum. Es gibt dem Organ, Gewebe und der Zelle Stütze und Stabilität. Das Interstitium untergliedert anatomische Strukturen und hat eine wichtige Ernährungsfunktion.
Histologie des Interstitiums
Meist handelt es sich um Binde- und Stützgewebe, seltener um Epithelgewebe oder Muskelzellen. Unter dem Epithelgewebe versteht man eine Sammelbezeichnung für das Deck- und Drüsengewebe. Diese Gewebe gehören zusammen mit dem Nervengewebe zu den vier Grundgewebetypen, die wir im Körper haben. Der Begriff Interstitium bezeichnet neben dem Zwischengewebe, auch das interstitielle Bindegewebe. Darunter versteht man das Bindegewebe eines Organs.
Interstitielle Bindegewebe
Während das Parenchym, die Funktion des Organs vorgibt, ist das interstitielle Bindegewebe nicht spezifisch. Die Zellen des Interstitiums geben nicht vor, welche Funktion das Organ haben soll. Wesentlich ist es für dessen Versorgung und Stütze verantwortlich und sorgt dafür dass es in seiner Funktion nicht eingeschränkt ist.
Funktion eines Interstitium
Das Interstitium besitzt verschiedene, essentielle Funktionen.
Die Stütz- und Haltefunktion des Organs und der Zelle ist eine davon. Organe, die höherer Bewegung ausgesetzt sind, wie das Gewebe des Verdauungstraktes oder unserer Haut, brauchen dickere Bündel an Kollagenfasern. Das Interstitium schützt vor mechanischer Belastung und gibt Stabilität.
Das Interstitium funktioniert auch als Abgrenzung von verschiedenen Komplexen. Das Gewebe lässt ein Organ in Lappen (Lobi) und Läppchen (Lobuli) gliedern. Beispielsweise besteht die Leber aus einem linken und einem rechten Lappen. Diese wiederum untergliedern sich in weitere Läppchen.
Das Interstitium ist reich an Blutgefäße, Lymphgefäße und Nerven. Diese Versorgungsbahnen sind essentiell für das Organ sowie der Zelle. Am Beispiel der Lunge, ist das Interstitium wesentlich am Gasaustausch beteiligt. Im Zwischenraum der Bronchien und Alveolen (Lungenbläschen) verlaufen die Aufzweigungen der Lungenarterien und Lungenvenen. Dadurch kann sauerstoffreiches Blut in den Alveolen aufgenommen werden und sauerstoffarmes wieder abgegeben.