Inkontinenz bei Männern

Harninkontinenz ist für viele betroffene Männer ein unangenehmes Thema, das sie gern verschweigen. Nicht selten verweigern Männer mit diesem Problem aus Scham eine ärztliche Untersuchung. Dabei ist der Besuch beim Urologen des Vertrauens der richtige Weg, um Ursachen zu erkennen und eine adäquate Behandlung einzuleiten. Für Fachärzte gehört die Therapie inkontinenter Patienten zum Alltag, die Scheu vor dem Gang zum Arzt ist unbegründet. In wenigen Fällen handelt es sich bei einer Inkontinenz um ein Symptom einer ernsthafteren Erkrankung – eine eingehende Untersuchung schafft Klarheit. Im Alltag kann Inkontinenz zu unangenehmen Situationen führen. Einige Übungen und medizinische Hilfestellungen verbessern das Problem auf kurze oder lange Sicht. Selten sind auch operative Eingriffe notwendig.

Es muss keine Windel sein



Die wenigsten Männer tragen freiwillig eine Windel, wenn sie es nicht unbedingt müssen. Glücklicherweise gibt es diskretere Möglichkeiten, Urin hygienisch aufzusaugen. Dazu zählen etwa Inkontinenzeinlagen, die nicht nur vor unangenehmen Flecken, sondern auch vor Gerüchen schützen. Sie sind unauffällig und effektiv. Auch spezielle Boxershorts und Unterhosen schützen bei ungewolltem Harnverlust. Sie unterscheiden sich optisch nicht von der normalen Variante. Die Methoden helfen zwar nicht, Inkontinenz dauerhaft in den Griff zu bekommen. Als kurzfristige und sichere Lösung im Alltag helfen sie aber allemal.

Beckenboden trainieren



Eine gute Methode, um Harninkontinenz in den Griff zu bekommen, kann ein ausgeprägtes Training des Beckenbodens sein. Er unterstützt die Schließmuskulatur der Harnröhre und ist dadurch direkt an der Kontrolle des Harndrangs beteiligt. Beim aktiven Stoppen während des Urinierens wird die Muskulatur, aus die der Beckenboden besteht, angespannt. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um eine Übung. Durch das Training sorgen Betroffene für eine verbesserte Kontrolle und verringern ungewollten Harnverlust. In einigen Fällen ist eine zu schwache Beckenbodenmuskulatur sogar der Hauptgrund für eine Inkontinenz.

Medizinische Produkte



Grundlage einer tiefergehenden medikamentösen Behandlung ist immer eine ärztliche Diagnose. Nur ein Facharzt erkennt mögliche Ursachen und verschreibt in entsprechenden Fällen das richtige Medikament. Möglicherweise helfen bereits rezeptfreie Medikamente, doch auch dafür ist eine professionelle Hilfestellung mehr als nützlich. Zudem werden die Kosten rezeptfreier Medikamente in der Regel nicht von der Krankenkasse erstattet. 

Operative Maßnahmen



Betroffene, die das Inkontinenzproblem durch andere Therapiemethoden nicht in den Griff bekommen, können sich nach eingehender ärztlicher Beratung auch operieren lassen. In seltenen Fällen gilt eine Operation auch als einzige Möglichkeit, die eigene Harnkontrolle wiederzuerlangen. Oft handelt es sich bei solchen Operationen um eine Verkleinerung der Prostata, das Einsetzen eines künstlichen Schließmuskels oder die Injektion von Botox, um die Harnblase zu vergrößern. Dennoch gilt ein operativer Eingriff üblicherweise als letzter Ausweg und nur dann als Lösung, wenn konservative Behandlungen keine Wirkung zeigen.

Ärztliche Hilfe aufsuchen



Mit etwas Glück bekommen Betroffene ihre Harninkontinenz durch gezieltes Beckenbodentraining und rezeptfreie Medikamente oder einfache Haushaltsmittel wie Brennnesseltee oder Koffein in den Griff. Bei größeren Problemen hilft jedoch nur eine Visite bei einem Urologen, der nach einer Diagnose passende Therapiemethoden erörtert und durchführt. Inkontinenz ist auch bei jungen Männern durchaus kein seltenes Phänomen. Die Behandlungschancen stehen jedoch gut, wenn sie sich einem Facharzt anvertrauen. 

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